Die Stunde des Geschichtenerzählers
Peter SchmidtEr legte verschwörerisch den Zeigefinger vor die Lippen. «Abgehalfterte, ausgediente Agenten wie ich! Man überlässt ihnen ein Häuschen, je nachdem auch eine kleine Gastwirtschaft, eine Gärtnerei oder Pension. Haben Sie sich schon einmal gefragt, was mit Leuten unseres Schlages passiert, wenn sie das Pensionsalter erreichen?»
Der offizielle Auftrag, mit dem Diana Hirsch, die schöne Mulattin, bei dem ehemaligen Agenten Karlsbeck auftaucht, scheint harmlos: Sie will den ersten wahrheitsgemäßen Bericht verfassen über die Entstehung der Republik Mayotte und die historische Rolle, die Präsident Burundi beim Befreiungskampf gespielt hat. Doch eines weiß der Präsident nicht:
Diana Hirsch sammelt Material gegen ihn, weil sie die revolutionäre Opposition unterstützt ...
„Vielleicht das listigste Buch, das Peter Schmidt je geschrieben hat, ist der Thriller Die Stunde des Geschichtenerzählers (Rowohlt) ... ein Thriller von der sanften Sorte, durchaus in Ambler-Nähe; seine Attraktivität ist ein sehr subtiler, in diesem Genre – und erst recht in Deutschland – ganz ungewöhnlicher Reiz.“
(Jochen Schmidt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, in: "Gangster, Opfer, Detektive", Ullstein Verlag)